Therapeutischer Ansatz

Meine therapeutische Arbeit ist tiefenpsychologisch fundiert und systemisch.
Was bedeutet das?

Vieles, was wir im Alltag tun und erleben geschieht „scheinbar automatisch“, also unbewusst. Die Tiefenpsychologisch Fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass unser Denken, Handeln, Fühlen und zum Teil auch unser körperliches Befinden nicht nur unserem Willen unterliegt, sondern auch durch unbewusstes Geschehen beeinflusst wird. Vor allem können dies innere und äußere Konflikte sein, die wir alle irgendwann erleben und die dann unser weiteres Leben prägen.
Zu irgend einem Zeitpunkt war ein bestimmtes Verhalten sinnvoll und vielleicht sogar überlebenswichtig; im Verlauf des Lebens, zu einem anderen Zeitpunkt, unter veränderten Lebensbedingungen verliert es jedoch seinen Sinn und wird unter Umständen zur Last und zum „Hindernis“ und somit zum „Symptom“ oder zum „Problem“.

Eine weitere mögliche Ursache für psychische Probleme können sehr ungünstige Lebensbedingungen in den ersten Lebensjahren gewesen sein. ( z.B. Gewalterfahrung, körperliche oder seelische Vernachlässigung oder emotionale Kälte ). Wer solche Bedingungen erlebte, musste, um sich zu schützen, lernen, manche Fähigkeiten nicht zu entwickeln, die für eine gute Konfliktbewältigung oder angemessene Auseinandersetzung mit der Umwelt notwendig sind. Die Folge davon kann sein, dass Beziehungen immer wieder scheitern oder es nicht gelingt, sich selbst als selbstwirksam zu erleben.

Es entsteht das Gefühl, emotional nicht mit dem anderen in Kontakt treten zu können, es fällt daher schwer, sich in die Sichtweise der anderen hinein zu versetzen. Die Beeinträchtigung dieser Fähigkeiten kann zu psychischen Erkrankungen führen.
Diese unbewussten Konflikte wirken sich natürlich auch auf die Beziehung zum/r TherapeutenIn aus. In der Therapie hilft Ihnen der/die TherapeutIn, die unbewussten Hintergründe und „Nährböden“ für Ihre Beschwerden zu entdecken, gleichzeitig erhalten Sie Unterstützung dabei, neue Fähigkeiten und ungenutzte Ressourcen kennenzulernen, um so zu einer befriedigenderen Lebensgestaltung zu finden.
Auch wenn das folgende vielleicht etwas fremd klingt: Jedes Symptom, egal wie beschwerlich oder hinderlich es scheinen mag, hat zunächst einen individuellen Sinn, denn niemand verhält sich „sinnlos“!
Der systemische Ansatz geht davon aus, dass jedes Symptom als Lösungsversuch gesehen werden kann, der jedoch nicht wirklich zu einer zufriedenstellenden Lösung führt.

Die wertschätzende Haltung des/der TherapeutIn und zielführende Fragetechniken und Methoden können hilfreich sein, alte Muster aufzugeben und Neues zu wagen.
In der systemischen Therapie wird nicht nur der Einzelne mit seinem Problemen und Beschwerden gesehen, sondern sein Eingebunden sein in Beziehungsstrukturen, in wichtige und prägende Systeme, die ihn umgeben.  (z. B. Herkunftsfamilie, aktuelle familiäre Beziehungen, Bezüge in Schule, Ausbildung und Beruf. )
Wir beeinflussen uns immer gegenseitig in unserem Verhalten, Denken, und Handeln und es entstehen dadurch komplexe Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Individuen.
Im Focus stehen nicht Defizite oder Störungen, sondern die individuellen Ressourcen und Möglichkeiten der jeweiligen Person.